von Bianka Boock

Weniger Müll – auch für die Kommunikation

Bild: Weniger Kommunikationsmüll

von Bianka Boock

Fridays for Future, Debatten um CO₂-Neutralität, E-Autos, Rücksicht auf schwächere Menschen… Das Bewusstsein für die Umwelt, eine lebenswertere Welt, wird besonders jetzt schärfer. Dabei wäre es eine gute Idee, nicht nur die Natur an sich, sondern auch die Kommunikation zu berücksichtigen.

Immerhin beinhaltet die Umwelt im weiteren Sinne alles Umgebende. Dazu zählen der Raum und das Klima genauso wie die Menschen und deren Verhalten, einschließlich der Kommunikation. All diese Aspekte haben Auswirkungen auf die Entwicklung von Menschen. Und es läuft Vieles suboptimal. Aktuell zeigt sich dies an vielen Beispielen. So fordern Politiker zu einem Urlaub in Deutschland auf und beschließen nur kurze Zeit später, wenn die Menschen ihre Reise antreten wollen, für sie – in einer umstrittenen Runde – ein Beherbergungsverbot. Angesichts der fehlenden Nachvollziehbarkeit solcher Entscheidungen ist nur verständlich, wenn Menschen ihren Worten keinen Glauben mehr schenken und sich mit Lebensmitteln eindecken, wenn es heißt: „Die Versorgung ist gesichert.“ Die Berichterstattung in den meisten Medien – zum Beispiel von Toilettenpapier hamsternden Mitmenschen, ständig steigenden Neuinfektionen mit dem Coronavirus und Einrichtungen, die schließen müssen – trägt ein Übriges dazu bei. Gemessen an der Quantität dieser Meldungen verschwinden die vergleichsweise wenigen positiven Beispiele in der Wahrnehmung. Das Verkaufsmotto „Only bad News are good News“ schürt eher Panik und Aggressivität als dass es Vernunft fördert.

Hang zur Dramatik

Es passt jedoch zur weitverbreiteten Verkaufskommunikation. Zahlreiche Anbieter offerieren Sonderangebote „nur noch bis morgen“. Die Werbung ist aufdringlicher, beinahe bevormundend geworden und umfasst längst auch einst neutrale, redaktionelle Bereiche. Das wird unter anderem deutlich, wenn mit einem „Hang zur Dramatik“ Produkte angeboten werden, mit denen Kunden „den Anschluss nicht verpassen“ und „die ihnen beim Überleben in einer zunehmend unsicheren Welt helfen“. Bestenfalls geben Unternehmen in Presseinformationen, die sie an Medien verschicken, „wertvolle Tipps“ oder „hilfreiche Tipps“ wofür auch immer. Dass viele seriöse Redakteure über solche Wertungen inzwischen hinwegsehen und sie einfach streichen, hilft nur begrenzt. Denn das Unverständnis in vielen Marketingabteilungen führt oft zu neuen Anläufen, auch auf anderen Ebenen. So wird berechnet und nach Kriterien wie Geschlecht, Alter sowie Beruf selektiert, was Daten hergeben – um dann etwa per Direct Message nach dem platten Schema zu fragen: „Haben Sie Interesse an unserem Produkt?“ Das ist keine Personalisierung, die die Customer Journey positiv beeinflusst!

Vielmehr handelt es sich um egoistisches Senden – um Kommunikationsmüll. Denn zielführende Kommunikation bedeutet genauso – wenn nicht noch mehr – Zuhören und Verstehen. Wohlwollendes Zuhören, welche Wünsche und Sorgen die Zielgruppe wirklich hat. Um dies zu verstehen, ist der Dialog ein wirksames Werkzeug – also die beidseitige Kommunikation. Dabei wiederum ist Wertschätzung essenziell. Dies bedeutet allem voran, mit der Lebenszeit des anderen verantwortungsbewusst umzugehen, ihm bei der Lösung seiner Sorgen und Nöte tatsächlich helfen zu wollen – sei es durch den Verkauf der passenden Lösung oder dadurch, dass die Verantwortlichen im Unternehmen die Informationen nutzen, um zu lernen und ihre Leistungen besser anzupassen. Auf diese Weise entstünden wirkliche Kundenorientierung und Relevanz, die Vertrauen fördern, welches wiederum für gute Kundenbeziehungen so wertvoll ist.

Folgen für die Zukunft

Um es zusammenzufassen: Weniger marktschreierisch anbieten, sondern mehr zuhören, was die Zielgruppen wollen und wirklich darauf eingehen! Denn einmal entstandenen Müll zu entsorgen, ist sehr teuer – in jeder Hinsicht. Er hat unumkehrbare Folgen für die Zukunft.

Was können wir für Sie tun? Wobei benötigen Sie Unterstützung? Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an!

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